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Freitag, 18. März 2016

Chaos! - Rematch, LA, Spa...

Ich weiß, dass ich mich lange nicht mehr gemeldet hab, aber ich kann das erklären... In den letzten Wochen ist viel passiert und Dinge haben sich unerwartet entwickelt. Ich sags euch jetzt gleich am Anfang: Ich wohn seit mehreren Tagen nicht mehr bei meiner alten Gastfamilie, sondern werde diese schon morgen, wie ich heute erfahren habe, wechseln! Also werd ich auf dem Hinflug oder schon da sein, wenn ihr das lesen könnt.

Ich versuchs jetzt mal kurz zu fassen und euch die Details zu ersparen. An meinem zweiten Freitag in der Gastfamilie fings an, dass es mir nicht gut ging. Sowohl körperlich als auch seelisch. Ich hab mich einfach nicht mehr wohl gefühlt und schnell gemerkt, dass ich mir mein Jahr dort nicht vorstellen kann. Dafür gibt's verschiedene Gründe. Zum Beispiel gabs im Haus die Regel, dass ich kein Nagellack oder Herd&Ofen benutzen darf. Schon der Lebensstil von denen: so verschwenderisch und undankbar, immer war der Schein nach außen am wichtigsten. Zudem hab ich starkes Heimweh gekriegt und alles was ich von der Gastmutter zu hören gekriegt hab, war: ,,Manchmal muss man sich einfach zusammenreißen." Wenn ich nicht glücklich bin, dann lächle ich nicht, nur weil es jemand von mir erwartet. Auf ihre ,,Unterstützung" konnte ich also verzichten. Außerdem wollte ich in meine Gastfamilie intergriert werden, was da einfach nicht der Fall war.
Eigentlich an genau dem selben Tag, fings dann auch an, dass ich krank wurde, dauernd das Gefühl hatte, mich übergeben zu müssen und am liebsten nur im Bett gelegen wäre. Eines Morgens bin ich aufgewacht und konnte mein Auge nicht mehr öffnen, das dann ganz rot war. Und ich werd das Gefühl nicht los, dass all das körperliche mit dem seelischen zusammenhing.
Aber nun gut: Ich hab also schnell gemerkt, dass ich dort nicht bleiben will. Durch ein Missverständis und weil die Gastmutter gemerkt hat, dass es mir nicht gut ging kam glücklicherweise alles ins Rollen und eine Woche später gab's dann ein sehr, sehr komisches Wochenende, das alles verändert hat. Ich hab ihr also mitgeteilt, dass ich da nicht bleiben will und von da an hat sich ihr Charakter noch mehr verändert. Sie war ziemlich kalt und emotionslos, was mir nicht gerade geholfen hat und dann kam's zu dem Punkt, an dem ich einfach nur nach Hause wollte. Ich saß schon mit gepackten Koffern in meinem Zimmer und alles war einfach nur chaotisch. Die Situation, die Gefühle...
Am nächsten Tag hab ich mich dann doch dafür entschieden ins Rematch zu gehen, also eine neue Gastfamilie zu suchen. An dem Abend kam dann meine Betreuerin zu uns und der mussten wir alles genau erklären und ihr wurde auch ziemlich schnell klar, dass es für unsere Probleme keine Lösungen oder Kompromisse gab. Da weder ich, noch meine damalige Gastmutter länger zusammen wohnen wollten, durfte ich dann am nächsten Tag zu meiner Betreuerin ziehen. Ich sag's euch: das Wochenende, das ich noch bei der Gastfamilie war, muss ich nicht nochmal erleben. Soweit wie's ging, hab ich versucht diese Frau zu meiden und rauszukommen oder irgendwas in meinem Zimmer zu machen.
Und so wohn ich seit Montag letzter Woche glücklicherweise bei meiner Betreuerin, die sehr nett ist, doch eines ihrer Kinder hat ziemlich eins an der Klatsche. Der Junge ist dreieinhalb Jahre, trägt ohne Ausnahmen dauernd Windeln und kann kaum kommunizieren. Wenn der was will, schreit er ein Wort tausend mal. Ihr kleinerer Sohn, er ist ca 20.Monate, ist in vielen Dingen schon weiter als sein Bruder und sagt dauernd voll süß mein Name. Gut, beim ersten Mal hat er Pizza statt Lisa gesagt, aber mittlerweile hat er's drauf:D
Ich fühl mich hier relativ wohl, auch wenn's Nacht arschkalt ist und es eine ungewöhnliche Situation ist. Aber mit ihr, ihrem witzigen, chinesischen, kleinen Ehemann und deren Au Pair Blanca (sie war das zweite Au Pair, das ich hier kennengelernt hab) schauen wir zum Beispiel fast jeden Abend ,,Lost". Sowas hatte ich bei meiner alten Gastfamilie kein einziges Mal.
Aber auch die Tage hier waren nicht immer meine glücklichsten, denn man hat nur eine bestimmte Zeit eine Familie zu finden, sonst muss man wieder nach Deutschland. Vorschläge hab ich genug bekommen, aber gepasst hat lange Zeit keine. Doch jetzt kann ich euch erleichtert sagen: Ich habe eine Familie gefunden, die bis jetzt super passt (ich versuch diesmal nicht zu schnell zu urteilen:P) und so geht es für mich in den nächsten Tagen an die Ostküste!
Um ehrlich zu sein, und ja das stimmt, wollte ich schon immer eher an die Ostküste. Das hier, an der Westküste, ist dann einfach nochmal eine ganz andere Welt. Hier zählt vor allem der Schein nach außen und viele sind sehr oberflächlich. An der Ostküste ist außerdem da nur 6Stunden Zeitunterschied und es ist hier mit 9h schwerer als ich dachte, Kontakt zu Deutschland zu halten. Ich hab manchmal schon Probleme gehabt mit den 3h zur Ostküste:D Aber wenn ich aufwach, essen manche von euch schon Abend und wenn ich schlafen geh, stehen die ersten von euch schon auf. 
Ja Kalifornien ist schön, aber ich sehne mich nach Regen, auch wenn die meisten von euch das nicht verstehen werden. Hier hat's zwar mehrmals geregnet, aber eins muss ich sagen: Kalifornien in Regen ist echt hässlich. Da verliert's seinen ,,Schein".

Noch etwas zu meiner neuen Gastfamilie: Ich werde ihr erstes Au Pair sein und mich um ihre Töchter (10&12Jahre kümmern). Wo die Familie wohnt? Eine Stunde östlich von Philadelphia und auch nicht allzu weit weg von NYC! Die Gegend ist soweit ich weiß ziemlich grün und naturbelassen, aber dazu kommt bald mehr. 

In den letzten Wochen und Tage hab ich aber auch schöne Dinge erlebt, von denen ich paar erzählen kann:

Ich war zum Beispiel im Legoland und IKEA und selbst die sind nicht wie bei uns (außer die Köttbullar:D). Legoland hätte für einen Erwachsenen glaub so 87$ gekostet! Also Europapark kostet glaub 30-40euro und des kann man bei weitem nicht vergleichen. Den IKEA fand ich aber nicht so schön, liegt vielleicht auch etwas daran, dass ich keinen anderen als den in Ulm gewöhnt bin.  

Mit Alex und Anna war ich im Kino, um "The Revenant" anzuschauen. Den Film an sich find ich voll gut gemacht, genau wie die schauspierlerische Leistungen. Ist aber halt schon ein spezielles Genre, das ich jetzt nicht jeden Abend anschauen könnte. Übrigens wurde ich schon mehrmals gefragt, woher ich komm, weil die den schwäbischen Akzent so geil fanden und sagten, man hörts mir an:D 

Aber ich hatte auch meinen ersten Besuch aus Deutschland! Fabi hat auf seiner USA-Reise einen Abstecher in Los Angeles gemacht und so konnten wir uns da sehen, Dinge austauschen und ein wenig LA anschauen. Ich war eigentlich nur auf dem Walk of Fame und da muss ich wieder sagen: Auch den hab ich mir spektakulärer vorgestellt.

Mein Schatzerl


Extra für Sina. Könnte auch mal wieder geputzt werden


Viele Namen auf den Sternen kannte keiner von uns und am Chinese Theatre bin ich fast wieder vorbei gelaufen.

Chinese Theatre



Was man zu LA bzw Kalifornien auch sagen kann: Die öffentlichen Verkehrsmittel sind echt schlecht. Bevor wir uns getroffen haben, war ich bei In-n-Out-Burger essen und die Schlange ging bis nach draußen (man musste fast eine halbe Stunde warten)! Auf dem Weg zum Walk of Fame ist mir der Schauspieler Zach Young (Desperate Housewives-Fans werden wissen, wen ich mein) entgegengelaufen. Dann beim Madame Tussauds werd ich von hinten überrascht und endlich waren Fabi und ich wiedervereint! Wir haben hauptsächlich paar Touri-Bilder geschossen und uns auf die Suche nach Arnies Stern gemacht:D


Hollywood-Zeichen ist sogar noch leicht sichtbar im Hintergrund

Fabi & Wolverine






Ich hab ja jetzt schon mehrmals gehört, dass LA nicht so viel zu bieten hat und bei dem, was ich gesehen hab, kann ich das auch bestätigen. Läufst du zum Beispiel vom Walk auf Fame runter, ist da nichts besonderes mehr. Fabi war davor noch z.B. am Venice Beach und der soll schön und es wenigstens Wert sein, nach Los Angeles zu kommen. Also gehts irgendwann da noch hin. 
Die anderen drei Au Pairs (Blanca, Sarah und Florian), mit denen ich nach LA gefahren bin, sind hiken, also wandern gewesen. Hab schon mehrmals gehört, dass das ,,wandern" der Amis nicht unseren Erwartungen entspricht, sondern manchmal auch eher einem Spaziergang ähnelt. Mit denen bin ich dann spontan noch auf dein Nach-Hause-Weg zu Disneyland-Downtown gefahren. Ich hab keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Vor dem Park gab's paar Läden und Restaurants, wovon die meisten nach Disney gerichtet sind. Dort haben wir dann auch ein Feuerwerk angeschaut, das ich sehr enttäuschend fand. Mit Legoland oder Günzburger Volksfest konnte des bei Weitem wirklich nicht mithalten:D

Ach eine Sache muss ich euch noch erzählen. Ist schon länger her, am 28.Februar, war ich mit anderen Au Pairs, die schon etwas älter sind als ich, in einem Spa. Spa? Klingt soweit gut. Doch als wir dort ankamen, haben wir erfahren, dass es ein koreanisches Spa war. Nicht gut:D Und das nicht nur, weil da hauptsächlich nacke Koreaner rumgelaufen sind. Erstmal gab man uns pinke! Shorts und T-Shirts, die nach Knast aussagen, und dann wurde uns gesagt: Da Anzüge, da nackt. Bikini hätten wir also gar nicht gebraucht:D Wir sind dann mit unseren Anzügen in die verschiedenen Sauna-Bereiche gegangen. Allein der Gestank. Ein Raum roch nach Salzstangen, der andere nach Holzöl, der andere nach Lakritzstangen. Das hat meine damals schlechte körperliche Befindlichkeit nicht gerade bestärkt:D Die anderen haben da auch noch was gegessen, aber ich dacht mir nur, wenn ich da was ess, kotz ich euch auf den Boden. Sorry für die Ausdrucksweise, aber ich kann und ich will das nicht anders sagen:D
Ein bayrisches Au Pair beschrieb das Essen etwa so: Von dem Drecksessen krieg ich noch einen Saumagen (natürlich mit ihrem geilen Akzent):D Die Bilder dieses Erlebnis behalt ich für mich:P

Ach und morgen bin ich schon einen Monat weg! Ob's mir lang oder kurz vorkommt? Keine Ahnung du. Es ist einiges passiert, mit dem ich nie gerechnet habe, weswegen es noch schwieriger einzuschätzen ist. Und vor allem werden die nächsten Monate so anders. Bin mal gespannt, wie's mir da vorkommen wird.
Gut, das war's auch erstmal. Ich werd zukünftig wieder mehr berichten, denn wenn's mir schlecht geht, hab ich da wirklich keine Lust dazu. Außerdem ist das Objektiv der Kamera kaputt, weswegen es erstmal nur noch wenige, schlechtere Bilder gibt. 
Ich danke aber allen von euch, die in dieser nicht ganz einfachen Zeit für mich da waren und mich auf verschiedenste Weisen ermutigt haben, weiterzumachen. Die richtigen werden sich angesprochen fühlen, ohne, dass ich ihre Namen nenne. Danke! Einfach nur danke!

Eure Lisa

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